Die Köderfischsenke

Die Köderfischsenke ist ein sehr altes Fischfanggerät, welches heute leider nur noch zum Köderfischfang eingesetzt wird. Seine Daseinsberechtigung hat die Senke auf jeden Fall, denn man kann neben kleinen KöFi´s, auch etwas größere Fische mit ihr landen. Die meisten Hersteller von Angelgeräten führen auch Senken in ihrem Sortiment. Die gängigste Grösse ist die Senke mit 100cm x 100cm, welche auch meistens nur erlaubt ist (Maximale Grösse). Bei den Senknetzen gibt es geflochtene Netze aus Baumwolle und Geknotete aus monofiler Kunstfaser. Zum Heben der Senke kann man entweder nur die Leine (Wäscheleine) verwenden, allerdings kann mit der nur ganz nah am Ufer gesenkt werden, oder zusätzlich einen speziellen Senkstab (Senkstange), mit dem man weiter vom Uferrand wegkommt. Ich verwende den COOL DROP NET LIFTER von Zebco, oder den SENKENSTOCK 300 von Angelsport Gerlinger, jeweils mit einer Länge von 3,00 Meter. Die Senkstangen sind teleskopierbar, so das man sie besser transportieren kann. Versuche mit Besenstielen und alten Angelruten kann man sich getrost schenken, denn nur "reine" Senkstangen, halten die enormen Kräfte, die beim Senken entstehen, dauerhaft aus.


Ob man eine Senke verwenden darf, hängt vom Bundesland, sowie dem jeweiligen Gewässer ab (steht im Fischereierlaubnisschein). In Hessen ist die Senke nicht erlaubt. Bei uns ist sie, bis auf den Vereinssee (wegen Anfüttern) und der Forellenstrecke in der Ems, erlaubt. Bei Einsatz der Senke darf, wie bei der Spinn-und Fliegenrute, keine weitere Angel ausgelegt sein. Die mit der Senke gefangenen Fische dürfen nur als toter Köderfisch verwendet werden. Der Einsatz von lebendem Köderfisch ist strafbar (unter 500 € Strafe läuft da nix !!!). Die Fische brauchen im Köderfischeimer genügend Sauerstoff, der durch eine Sauerstoffpumpe erzeugt wird...OHNE SAUERSTOFFPUMPE ist es Tierquälerei, vorallem im Sommer.
Ich gehe gerne zum Senken an einen kleinen Bach, nur wenige Schritte von unserem Haus entfernt. In diesem Bach gibt es genügend kleine, meist verbuttete Fischbestände (Hasel, Rotauge, Gründling, Flussbarsche), die man sehr gut mit der Senke fischen kann. Für mich ist das Senken primär eine Fischfangmethode ohne Angelrute und sekundär eine schnelle Methode zum Fang von Köderfischen. Beim Senken fühle ich mich immer ein bißchen in meine Kindheit versetzt, als ich noch mit kleinen Keschern im Bach unterwegs war, um Krebse, Kaulquappen und Gründlinge zu fangen. Es ist einfach schön, draußen in der Natur zu sein.Für das Senken benötigt man nicht sehr viel Gerät, so das der Einstieg in diese Fischfangmethode nicht so teuer ist. Die Grundausrüstung liegt bei ca. 50 €. Wer natürlich mehrere Senken haben will, oder seine Fische längere Zeit hältern will, der muss mehr Geld investieren.
Für die Grundausstattung benötigt man 1 Senke inkl. Senknetz, 1 Senkstange, Wäscheleine, 1 kleinen Köderfischeimer (5-7 Liter), 1 Sauerstoffpumpe.  Möchten Sie ihre Fische längere Zeit hältern, dann ist es sinnvoll, noch einen großen Köderfischeimer mit einem Fassungsvermögen von 17-18 Litern zu erwerben, oder ein altes Aquarium und zusätzlich eine Sauerstoffpumpe, die mit Netzstrom läuft.  Ein kleiner Aquariumkescher sollte auch zur Ausrüstung gehören, denn die KöFi´s sind nicht gerade langsame Schwimmer ;-) !










Das Senken funktioniert folgendermaßen. Als erstes wird das Senkgestänge auseinandergeklappt und das Senknetz wird daran befestigt. Bei trübem Wasser spielt die Farbe des Netzes keine Rolle, bei klarem Wasser sollte man sich farblich etwas dem Gewässergrund anpassen. Die Senke wird mit einer stabilen Leine (Wäscheleine) am Senkstab befestigt. Mehrmaliges Umwickeln der Senkstange ist empfehlenswert, da sich die Kräfte so gleichmäßiger verteilen.
Die Senkstäbe habe vorne ein Gewinde, in das eine stabile Schrauböse eingeschraubt ist, an welcher man die Leine befestigen kann. 
Mit einem Klumpen Anlockfutter lässt man die Senke dann langsam ins Wasser und nach einer kurzen Weile (ich zähle meist langsam von 21-30 !) hebt man die Senke mit der Senkstange aus dem Wasser und zwar recht zügig, so das die Fische nicht flüchten können. Kurz vor Austritt der Senke aus dem Wasser, sollte man allerdings gefühlvoll abstoppen, da sonst die Senke wie ein Katapult wirkt. Die Fische sollen ja nicht durch die Luft fliegen.
Ein Fluchtschutzrand bringt meistens nichts, da der meist einklappt und sogar einigen Fischen, wie z.B. Gründlinge, den Zugang zum Anlockfutter erschwert. Ich bin wieder auf normale Senknetze, ohne Fluchtschutzrand, umgestiegen. Mit etwas Glück hat man aber schnell seinen Köderfischeimer voll. Die Fische immer mit nassen Händen anfassen, damit ihre Schleimhaut nicht verletzt wird.





                                                                                                                                                                       






Ich hoffe Ihr habt nun einen kleinen Einblick in das Fischen mit der Köderfischsenke erhalten und probiert´s vieleicht mal aus. Eine Alternative zur Stipprute ist es allemal.


In diesem Sinne

Petri Heil

Der Senker